Open Science Sum Up Februar

Der letzte Monat im Rückblick

Einsichten in die Black Box von Förderungs-Reviews. Eine Simulation weist darauf hin dass bereits kleine Voreingenommenheiten zu gravierenden Unterschieden bei Förderquoten führen können. Es bleibt allerdings noch eine empirische Frage, ob und welche strukturellen Biases tatsächlich existieren.

Nur gucken, nicht anfassen? Im Zuge der Novellierung der Urheberrechts-Richtlinie sieht ein aktuell vorliegender Berichtsentwurf Ausnahmen für Text- und Data-Mining vor. Der Vorschlag von Julia Reda (pdf) begründet dies unter anderem mit der Reduktion von Rechtsunsicherheiten und Transaktionskosten. Dieser wird jedoch von anderer Seite schon wieder torpediert.

Eine Begegnung der Drittmittel-Art. Die Ford-Stiftung ist nach Gates, Packard, Open Society und Hewlett die nächste große Stiftung, die zukünftig Open Access fordert – in Form der Creative Commons BY-Lizenz. Der Einfluss von Privat-Stiftungen auf Forschung ist noch relativ klein aber stetig wachsend, und stellt neue Fragen an die Verteilung von Risiko und Kontrolle zwischen privat und öffentlich.

Bessere Orientierung auf dem Markt von Open Access-Zeitschriften. Quality Open Access Market (QOAM) bietet die Möglichkeit, wichtige Aspekte von Open Access Journals (z.B. Qualität und Kosten) zu bewerten. QOAM basiert auf den Beiträgen von Bibliotheken, Autor*innen und Journal-Redakteur*innen, und ist als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht. Mit ausreichend Unterstützung und genug Nutzer*innen kann es eine qualitative Ergänzung zu quantitativen Metriken sein.

Open Access Publizieren mit “Paying it Forward”. Der Verlag der Universität von Kalifornien probiert ein neues Open Access-Finanzierungsmodell aus. Das Modell ist speziell an die Anforderungen von Universitätsverlagen angepasst, und beinhaltet Bezahlung für Reviewer*innen, Subventionen für bestimmte Forschungen und Artikelbearbeitungsgebühren von 875$.

Monographien und Open Access. Der Großteil der Open Access-Debatte geht oft an Monographien, und damit teilweise ganzen Disziplinen, vorbei. Ein Bericht des Higher Education Funding Council for England (pdf) befasst sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten der Umsetzung von Open Access bei Monographien.

Mehr Koordination und Zusammenarbeit zwischen Open Access Repositorien. Die Confederation of OA Repositories hat einen Fahrplan für Interoperabilität veröffentlicht. Dabei werden Probleme in den zwei Dimensionen Komplexität (niedrig – hoch) und Zeitraum (kurze Frist – lange Frist) kategorisiert und Lösungen diskutiert.

Im SciELO Netzwerk wurden mehr als 500.000 Artikel veröffentlicht. In seinen 17 Jahren Tätigkeit hat das mehrheitlich in Lateinamerika aktive Netzwerk vor allem Artikel aus den Bereichen Gesundheit, Humanwissenschaften, Biologie und Landwirtschaft unter Open Access veröffentlicht.

Ein Blick nach Vorne

FOSTER Events in Österreich. Von 12. bis 17. April findet die Generalversammlung der European Geosciences Union in Wien statt. Dabei wird es auch mehrere Präsentationen und Diskussionen zum Thema Open Science geben.

Jahreskonferenz des Young European Associated Researchers (YEAR) Networks. Dieses Jahr ist das Thema der zweitägigen Konferenz Open Science in Horizon 2020. Die Konferenz in Helsinki/Espoo richtet sich an junge WissenschaftlerInnen, die ein praxisnahes Training für das Planen und Schreiben von europäischen Projektanträgen absolvieren möchten. Zudem gibt es die Gelegenheit für eine innovative Projektidee mit Open Science Ansätzen 5000€ zur Projektantragvorbereitung und einen europäischen Projektmanagementkurs zu gewinnen.

Eine neue Form der Interaktion mit dem Gesetz: Open Laws. Am 20. und 21. März findet in Salzburg ein Code Camp von Openlaws.eu statt. Ziel des Code Camps ist eine Einführung und erleichterter Start in die Nutzung der Plattform. Diese will rechtliche Informationen leichter zugänglich, organisierbar und mit anderen teilbar machen.

iKNOW Call for Papers. Für die iKnow-Konferenz von 21. bis 23. Oktober in Graz kann man auch Beiträge im Track Science 2.0 und Open Science einreichen. Übergreifendes Thema ist Cognitive Computing and Data-Driven Business. Frist für das Abstract  ist der 27. April, für das Paper der 4. Mai.

Offen für Zusammenarbeit. Das ist das Motto der internationalen Open Access Week 2015, von 19.-25. Oktober. Dabei soll erkundet werden, wie auf dem Weg zu “Open by default” zwischen Stakeholdern vermittelt werden kann.

Update vom 25.03.: Revision der ersten Meldung zu Förderungsreviews. Der Inhalt der Studie wurde missverständlich wiedergegeben. Die Ergebnisse der durchgeführten Simulation weisen auf die Konsequenzen möglicher Voreingenommenheiten lediglich hin, es werden keine empirischen Ergebnisse zu Förderinstitutionen vorgestellt.

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