Was ist Open Science?
“Open science is the idea that scientific knowledge of all kinds should be openly shared as early as is practical in the discovery process.” Michael Nielsen
Open Science öffnet den wissenschaftlichen Prozess von der ersten Idee bis zur finalen Publikation um diesen möglichst nachvollziehbar und für alle nutzbar zu machen. Wissenschaft ist hierbei sehr weit gedacht und umfasst alle Disziplinen, Forschung und Lehre, sowie Projekte und die soziale Sphäre. Die Teilhabe an Wissen und Wissensschaffung soll möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden.
Offene Wissenschaft ist ein Gemeinschaftsprojekt das ForscherInnen, Journals, FördergeberInnen und die Öffentlichkeit gleichermaßen involviert. Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit wissenschaftlicher Arbeit ist ein zentrales Anliegen, es geht aber auch darum den Elfenbeinturm der Wissenschaft transparenter zu machen.
Es soll möglichst einfach gemacht werden, sich in öffentliche Debatten um wissenschaftliche Fragen einzubringen, und Menschen mittels geschickter Aufbereitung zum Mitmachen und Mitdiskutieren anzuregen. Mittel dazu sind z.B. interaktive Visualisierungen, Förderungen des Diskurses durch eine transparente und klare Dokumentation von Ergebnissen, sowie Verwenden einer direkten und einfach verständlichen Sprache. Die Bereitstellung von Infrastruktur zum gemeinschaftlichen Nutzen ermöglicht, sich niederschwellig zu beteiligen.
Die 6 Prinzipien
Offene Wissenschaft basiert auf sechs Prinzipien, um Teilschritte und -ergebnisse eines wissenschaftlichen Prozesses zu öffnen. Die ersten vier Prinzipien basieren auf dem Paper “The Case for an Open Science in Technology Enhanced Learning” (Kraker 2011). Open Peer Review und Open Educational Resources sind zwei weitere wichtige Aspekte von Wissenschaft. Die “Open Definition” erklärt, was “offen” in diesem Kontext bedeutet.
- Open Methodology: das Anwenden von Methoden sowie den gesamten Prozess dahinter soweit praktikabel und relevant dokumentieren
- Open Source: Quelloffene Technologie (Soft- und Hardware) verwenden und eigene Technologien öffnen
- Open Data: Erstellte Daten frei zur Verfügung stellen
- Open Access: In einer offenen Art publizieren, und für jedeN nutzbar und zugänglich machen (s. Budapest Initiative (eng))
- Open Peer Review: Transparente und nachvollziehbare Qualitätssicherung durch offenen Peer Review
- Open Educational Resources: Freie und offene Materialien für Bildung und in der universitären Lehre verwenden
Was ist das OPEN in Science?
Offene Wissenschaft bedeutet in erster Hinsicht, dass die Ergebnisse unter einem offenen Urheberrecht stehen. Dies ermöglicht auf rechtlicher Ebene das verwenden, abändern sowie weitergeben von Wissen, in diesem Fall wissenschaftliche gesichertem Wissen. Zentraler Leitfaden hier ist die OpenDefinition der Open Knowledge Foundation, welche die drei Grundrechte “free to use, re-use and re-distribute for all” definiert hat. Zu dieser Definition gibt es weiterführend eine Vielzahl an Lizenzen für die unterschiedlichsten Werk-Typen (Bilder, Text, Audio, Video, Daten, Datenbanken, Quellcode, etc.), die diese Offenheit garantieren.
Als zweiter Eckpfeiler kann das Verwenden von offenen Technologien gesehen werden. Dies ermöglicht den einfachen technischen Austausch von offenem Wissen und sichert so praktisch-technisch die Offenheit.
Zuletzt benötigt es auch eine kulturelle Offenheit, also einen Willen die eigenen Gedanken zu teilen und diese an andere verständlich zu kommunizieren.