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Zusammenfassung „Küsten: fragile Lebens- und Wirtschafts[r/s]räume zwischen Land und Meer“ von Jörg-Friedhelm Venzke

Der Artikel beschäftigt sich mit Küsten auf mehreren Ebenen: 1) Was ist eine Küste, 2) welche Potenziale und Risiken gibt es, 3) wie kann man Küsten schützen und 4) wie sieht deren Zukunft aus?

Die Frage nach der Definition ist schwieriger als der Einstiegssatz „Küste ist dort, wo Land und Meer zusammentreffen“ erscheinen lässt. Die räumliche und zeitliche Dynamik der Erde, die den Meeresspiegel immer wieder stark verändern ließ und läßt, machen die Grenzziehung schwer. Kelletat kam bei seinem Versuch auf insgesamt 290.000 Kilometer (Kelletat 1989, zitiert nach Venzke 2010), Rahmstorf und Richards sogar auf ungefähr eine Million (vgl. Rahmstorf u. Richardson 2007, zitiert nach Venzke 2010). Hinzu kommen noch die rechtlichen Erweiterungen durch die „Zwölf-Meilen-Zone“ und der „Ausschließlichen Wirtschaftszone“.

Bei den Risiken und Potenzialen treffen zwei unterschiedliche Dynamiken aufeinandner: Die Suche des Menschen nach Konstanz und die sich stets verändernde Umwelt. Die Küste war immer schon ein wichtiger Ort für die Nahrungsversorgung, dabei gibt es aber aktuell drei Probleme: Die der Überfischung, die Wegnahme der Überlebensmöglichkeiten der Bevölkerung der Dritten Welt durch die hocheffizienten Fangmethoden des Westens und die immer stärkere Umweltbelastung durch Eintrag von Schad- und Nährstoffen aus dem Festland. Weiters seien noch Aquakulturen, Neulandgewinnung, Verbauung und Veränderung der Strukturen durch Globalisierungs-Erscheinungen wie Tourismus, Migration und freie Marktwirtschaft zu nennen. Dies alles zusammen macht die Küste, mit dem riesigen Vorrat an Ressourcen unter dem Meeresboden wie auch in Form von Biomasse im küstennahen Meeresbereich, zu einem überlebensrelevanten Raum für die Menschheit.

So verwundert es nicht, dass immer mehr Anstrengungen unternommen werden, um diesen Bereich zu schützen. Hier dienen besonders Deiche zum Schutz vor dem Eindringen des Meeres in das Landesinnere, aber auch künstliche Wohnhügel und Hochwasserschutz spielen eine wichtige Rolle. Es werden sowohl harte Lösungen wie Mauern, Bühnen und Betonhindernisse als auch weiche Lösungen wie Sandvorspülungen angewendet. Auch Frühwarnsysteme werden immer häufiger eingesetzt um zu unterstützen.

Wenn man über die Zukunft der Küsten nachdenkt kommt man am Klimawandel nicht vorbei. Die Prognosen zum Anstieg des Meeres gehen von 20 bis hin zu 76 Zentimeter, je nach Szenario und Model. Als Reaktion darauf werden drei Punkte vorgeschlagen: 1) Weiterer Ausbau der Schutzmaßnahmen, 2) Rückzug der Bevölkerung und 3) der Anpassung und Risikomilderung mit einer Kombination aus Punkt 1 und 2. Jeder Weg hat seine Stärken und Schwächen. Dabei stellen sich zentral die Fragen nach der Gerechtigkeit und Verantwortung und wie man bezüglich der Anpassungsmaßnahmen zu Entscheidungen finden soll.

Literaturverzeichnis

Kelletat, Dieter (1989): Physische Geographie der Meere und Küsten. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Stuttgart

Rahmstorf und Richardson (2007): Wie bedroht sind die Ozeane? Biologische und physikalische Aspekte. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main

Venzke, Jörg-Friedhelm (2010): Küsten: fragile Lebens- und Wirtschafts[r/s]äume. Praxis Geographie 40, S. 4-9

Weitere Informationen

Aufgabe: Eine Seite über den Artikel „Küsten: fragile Lebens- und Wirtschafts[r/s]räume zwischen Land und Meer“ von Jörg-Friedhelm Venzke verfassen.

Wissenschaftliches Schreiben: Zitieren und Literaturverzeichnis

Bei der ersten Aufgabe geht es darum, Zitieren und angeben der Quellen korrekt zu erlernen. Grundlage für den Quellangaben-Stil ist der am Geographie Institut der KF Universität Graz verwendete Standard. Als Vorlage für die Wahl der Zitationen wurde eine Recherche zu Thomas S. Kuhn’s “The Structure of Scientific Revolutions” durchgeführt. Als Software für die Literaturverwaltung und des Erstellens eines Exports wurde Zotero mit dem Firefox Plugin verwendet.

Direktes Zitat

“If two people stand at the same place and gaze in the same direction, we must, under pain of solibsism, conclude that they receive closely similar stimuli.” (Kuhn 2012, S. 191)

“Im Netz der Ähnlichkeits- und Unähnlichkeitsrelationen, die für eine bestimmte Erscheinungswelt mitkonstitutiv sind, sind also originär objektseitige und originär sozial subjektseitige Momente vereinigt.” (Hoyningen-Huene 1989, S. 260)

“Kuhn’s rather conservative normal science was first presented in his famous 1962
book, The Structure of Scientific Revolutions.” (Boland 2008, S. 1)

“Though one can question the extent to which Kuhn’s cyclic theory of scientific revolution fits what we know of the history of science, in itself this theory would not be very disturbing, nor would it have made Kuhn’s book …” (Weinberg 2012)

“Once a paradigm shift is complete, a scientist cannot, for example, reject the germ theory of disease to posit the possibility that miasma causes disease or reject modern physics and optics to posit that ether carries light.” (Wikipedia 11/2012)

Indirektes Zitat

Sein Vater verdiente sein Geld als Wasseringeneur, die Mutter als Lektorin (vgl. Hoyningen-Huene 1997, S. 235).

Der Nobelpreis für die erste molekulare Struktur von DNA wurde im selben Jahr verliehen, wie Kuhn’s Buch erschien (vgl. Goldstein 2012, S. 1).

Es gibt immer wieder Kritik zu Kuhn’s Argumentation, das Wisenschaft nur ein bisschen mehr als die Herrschaft des Mobs sei (vgl. van Gelder 1996, S. 2).

Der Begriff ‘Mißverständnis’ spielt bei Kuhn eine wichtige Rolle in Bezug auf seine Kritiker sowie der eigenen Theorie (vlg. Rose 2004, S. 13).

In Österreich findet gerade eine Debate über die Rolle von Intellektuellen statt (vgl. Popper 2003, S. 14).
Anmerkung
“…wie laut Kuhn Aristoteles die Wissenschaft der fallenden Körper beschreibt.” [11]

[11] “Seeing constrained fall, the Aristotelian would measure (or at least discuss – the Aristotelian seldom measured) the weight of the stone, the vertical height to which it had been raised, and the time required for it to achieve rest.”

Literaturverzeichnis

Boland, Lawrence A. (2008): Kuhn vs. Popper by way of Lakatos and the Cold War. Journal of Economic Methodology, S. 191–196.

Goldstein, Joseph L. (2012): Paradigm shifts in science: insights from the arts. Nature Medicine Volume 18, Number 10.

Hoyningen-Huene, Paul (1989): Die Wissenschaftsphilosophie Thomas S. Kuhns. Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH

Hoyningen-Huene, Paul (1997): Thomas S. Kuhn. Journal for General Philosophy of Science 28, S. 235–256.

Kuhn, Thomas S. (2012): The Structure of Scientific Revolutions. The University of Chicago Press.

Wikipedia, (2013): Paradigm Shifts. https://en.wikipedia.org/wiki/Paradigm_shift (Zugriff: 11/2013)

Popper, Karl R. (2003): Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, Band 1: Der Zauber Platons, Gesammelte Werke. Mohr Siebeck.

Rose, Uwe (2004): Thomas S. Kuhn: Verständnis und Mißverständnis Zur Geschichte seiner Rezeption. Georg-August-Universität Göttingen.

van Gelder, Lawrence, New York Times, (1996): Thomas Kuhn, 73; Devised Science Paradigm. http://www.nytimes.com/1996/06/19/us/thomas-kuhn-73-devised-science-paradigm.html (Zugriff: 11/2013).

Weinberg, Steven (2012): The Revolution That Didn’t Happen. The New York Review of Books Volume 18.

Details

Aufgabenstellung: Schreiben einer Einleitung (ca. 200 Worte) zu einem Thema Ihrer Wahl, mit Zitaten.

(Un-) Geschickt?!

Vorweg: Dies war ein Text mit dem ich mir sehr schwer tat, was sich auch nach wie vor in meinen Gedankengängen und Begriffen aus dem Werk wiederfindet. Es dauerte eine Weile, bis ich mich auf die Art und Weise wie Heidegger seine Gedanken mitteilt, eingelassen hatte. Aus diesem Problem heraus wird dieser Text mehr eine persönliche Replik auf die Rezeption des Textes selber sein und wie sich dessen Bedeutung für mich entwickelte, als ein sachliches Eingehen auf die Ideen von Heidegger.

Heidegger nutzt Sprache sehr unkonventionel. Er führt neue Begriffe ein oder verwendet bekannte Begriffe in einem neuen oder veränderten Kontext und lockert bzw. bricht damit diese auf. Dies ermöglicht das Neu-denken von Zusammenhängen und festgefahrene Strukturen von Sprache und Konzepten. Zusammen mit dem stetigen Wiederholen bestimmter Aussagen wird einem dies sogar regelrecht aufgezwungen. Genau dieser Zwang fordert einen erheblichen zeitlichen und denkerischen Aufwand ein, was dazu führt, dass Heideggers Ideen im Kopf bleiben und wirken, und zwar aus unterschiedlichsten Perspektiven heraus.

Dies hat aber auch einige Kehrseiten: der Text hat „weh“ getan, er war anstrengend und hat es bis jetzt noch nicht geschafft, ein klares Bild in meinem Kopf zu entwickeln, oder ein sicheres Gefühl dazu. Heideggers Gedanken sind oftmals nicht eindeutig oder verständlich, da sprachlich sehr eigen. Man muss sich in seine Sprachwelt hineinversetzen was einem das Interpretieren sehr schwer macht; und dadurch auch die Kritik. Vieles findet auf einer sehr abstrakten Ebene statt was eine intensive Beschäftigung mit den Begriffen und der Denkweise von Heidegger benötigt.

Dabei führt er einem in eine neue Welt, und das an sich ist schon interessant. Besonders der Begriff des Wesens, einer zentralen Idee im Existenzialismus, bietet kontroversielle Betrachtungen. Wer deutet darüber? Gibt es „das Wesen“? Warum braucht es etwas Objektives, Wesentliches? Was sagen uns diese Versuche einer absoluten Zuschreibung von Wirklichkeit über uns als Menschen? Sagt dies nicht oftmals mehr über das Subjekt als über das Objekt aus? Doch nichts desto trotz: die objektive Wirklichkeit scheint es da draußen für uns alle zu geben, und wieviel davon wir wahrnehmen und verstehen können ist eine Frage die man sich stetig stellen muss.

So stehen nach Heidegger viele Fragen im Raum, etwas das ihm sehr wichtig war. Wichtiger als leicht zu lesen zu sein oder sich anzupassen.

Literaturverzeichnis

Heidegger, Martin: Die Technik und die Kehre, 1962. Verlag Günther Neske Pfullingen