Open Science Sum-Up Februar

Der monatliche Open Science Sum-Up ist eine Zusammenfassung des vergangenen Monats und bietet eine kleine Aussicht: Weltweit, in Österreich, in Deutschland und auf openscienceASAP.org.

Das letzte Monat im Rückblick

Zuerst sind Glückwünsche angebracht: Vor einem Jahr ist Landsat 8 gestartet und liefert seit dem täglich mehr als 500 Satellitenbilder der Erde retour. Vulkanausbrüche, Gletscherrückgänge, Fluten, Verstädterung und Waldfeuer werden dadurch allen sichtbar und die Daten offen zugänglich gemacht. Happy Birthday und weiterhin guten Flug!

Wie hängt Offenheit und Integrität zusammen? Andrew C. Rawnsley diskutiert in Tiefe die ethischen Aspekte von Openness, und geht dabei besonders auf Integrität in der Forschung ein. Ijad Madisch greift ebenfalls den umfassenderen Diskurs auf und betont, dass Open Science wesentlich mehr als nur das Teilen von Daten beinhaltet. Eric Kansa untersucht die ideologischen Aspekte von Open Science und grenzt diese gegen neoliberale Ideen ab. Roger Harris diskutiert die Beziehung zwischen Open Science und Open Knowledge. Damit wissenschaftliche Ergebnisse zu allgemeinem Wissen werden, müssen sie im Kontext konkreter Probleme verwendet werden können.

Während der Spiegel noch pro Daten teilen schreibt, schafft PLoS Fakten – ab März müssen alle Daten einer Studie, die in einem Journal dieses Publishers veröffentlich werden, offen zugänglich sein. Die Data-Driven-Discovery Initiative sollte dazu beobachtet werden, da aus ihr Ideen und Anregungen für inter-universitäre Zusammenarbeit im Zeitalter von Big Data bezogen werden können.

Das Einreichen von Fake-Papers wird zu einem Volkssport. Dieses Mal hat es Springer und IEEE damit erwischt: Es wurden über 100 Papers aus einem Zufallsgenerator eingereicht – und freigegeben.

Zeit und finanziellen Support um seine Ideen in die Tat umzusetzen wünschen sich Viele. Peter Murray-Rust hat durch die Verleihung des Shuttleworth Fellowships jetzt beides. Er möchte diese Chance nutzen und durch Content Mining Fakten für alle frei zugänglich macht.

Open Access macht in Österreich einige große Schritte nach vorne: Das Open Access Network Austria hat die Arbeit aufgenommen – in fünf Arbeitsgruppen wird überlegt, wie sich Open Access in Österreich weiter verbreiten kann. Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) hat seit kurzem eine eigene Open Access Policy und Nora Schmidt hat sich den Goldenen Weg etwas genauer angesehen und nach Handlungsmöglichkeiten für die Uni Wien gesucht.

Open Access Publikationsmodelle zusammen mit Verlagen entwickeln ohne das Mehrkosten für die öffentliche Hand entstehen? Der FWF hat zusammen mit dem Institute of Physics und weiteren Akteuren dahingehend eine Vereinbarung getroffen: Kosten die bei der Veröffentlichung anfallen, werden bei bei den Subskriptionspreisen wieder abgezogen. Ein sehr spannender Weg, der hier eingeschlagen wurde.

Microbial Cell ist ein neues Open Access Journal aus Österreich zu einzelligen Organismen und mehrzelligen Mikroorganismen. Schön, zu sehen dass auch hier Creative Commons BY die Lizenz der Wahl ist.

Ein gravierender Eingriff in die Freiheit der Forschung: So bezeichnet die FAZ die Verpflichtung zu Open Access in Baden-Württemberg.

Die Offenheit von Open Access Journals hat sich Ulrich Herb in seinem Blog zur Aufgabe gemacht. Er hat er sich dazu 9.804 Journals aus dem DOAJ und deren Creative Commons Lizenzierungen etwas genauer angesehen.

Landsat, CC-BY 2.0 NASA Goddard

Landsat, Creative Commons CC-BY 2.0 NASA Goddard

Ein Blick nach Vorne

Open Science goes german. Gerade formiert sich eine offene Gruppe, die gemeinsam Open Science in Deutschland, Österreich und weiteren Ländern aus dem deutschsprachigen Raum vorwärts bringen möchte. Für Interessierte gibt es jetzt auch eine Mailingliste.

Die Technische Informationsbibliothek stellt das Open Science Lab vor. Im Rahmen der CeBIT soll ein Handbuch mit dem Titel „Co-Science – Gemeinsam forschen und publizieren mit dem Netz“ kollaborativ erarbeitet werden. Das Buch soll offen von der Community erweitert und aktualisiert werden.

Die deutsche Free and Open Source Geoinformationssysteme Community trifft sich vom 19. – 21. März in Berlin zur FOSSGIS Konferenz 2014. Mit dabei ist wie immer eine große Gruppe von OpenStreetMap Aktivistinnen.

Wikipedia meets University, so heisst eine Veranstaltung der Wikimedia Foundation Österreich zur Rolle von freiem Wissen – und insbesondere der Wikipedia – auf den Hochschulen. Dazu wird am 15. März in Wien diskutiert und ausgetauscht.

Die Food and Drug Administration (FDA) öffnet sich und ihre Daten. Im Laufe des Jahres sollen Daten zu Rückrufaktionen und widrigen Ereignissen frei zur Verfügung gestellt werden, aber auch Software und eine Kommunikations-Plattform soll geöffnet werden.

Unsere Projekte

Multimedial war es bei uns mit Bild und Ton. Zum einen der Mitschnitt der Podiumsdiskussion Wissenschaft im Wandel, und Podcasts zu Open Access, FuturICT, und Open Science in der Forschung.

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OSiA4 – Open Access an der Uni Wien

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Open Access Week 2013, CC by, by SLUB Dresden

Ausgabe Nr. 4 vom Open Science in Aktion Podcast ist da!
In dieser Folge soll es in aller Ausführlichkeit um das Thema Open Access gehen. Zu Gast sind Guido Blechl, Paolo Budroni von der Uni Wien, die ihre Projekte und Erfahrungen zu dem Thema vorstellen.

Neben gesellschaftlichen Aspekten, wird natürlich auch ein besonderer Fokus auf die laufenden Projekte an der Universität Wien gelegt. OpenAire, SCOAP3 und Phaidra sind da nur einige Stichworte.

Viel Spaß beim Hören! Wie immer freuen wir uns auch auf euer Feedback und eure Kommentare!

Aufnahmedatum: 10. Dezember 2013

Shownotes

00:00:00 Anmoderation

00:01:22 Gästevorstellung
Universität Wien, Universitätsbibliothek;
Guido Blechl;
Paolo Budroni;
Juan Gorraiz;

00:04:32 Open Access
Open Access, “Open Access ist die zeitgemäße Form des Publizierens im 21. Jahrhundert”, der grüne Weg, der goldene Weg;
PLOS, BioMed Central;
Impact Factor, Monografie, Peer Review, Altmetrics Manifest;
Europeana, Berliner Erklärung;

00:23:47 Open Science und die Gesellschaft
Erweiterung zu Open Access: Open Data, Open Peer Review, Open Source;
Open Science als Chance und Risiko;
Noam Chomsky: Profit over People;

00:37:22 Situation an der Uni Wien
Horizon 2020, FWF, Open access to research publications reaching ‘tipping point’;
Open Access Network Austria (OANA), Open Access Uni Wien,

00:44:12 Projekte an der Uni Wien
u:scholar, OpenAire, SCOAP3, Phaidra, SPARC Europe;
Repository, Preprint;
Little Science – Big Science – eScience / Open Science;
e-Infrastructures Austria;

00:56:42 Bibliometrie
Bibliometrie, Zitationsanalyse, Szientometrie;
Krise des Peer-Reviews, Altmetrics;

01:09:02 Was fehlt zum Durchbruch von Open Access?
DataManagement Pläne, Open Educational Resources – siehe auch OSiA Folge 1 zu dem Thema;
Publish or perish;
Budapest Open Access Initiative;

01:19:53 Abmoderation
alle weiteren Infos zum Podcast;
Danke an die ÖH Uni Graz für die Unterstützung;

In 2 Wochen geht es weiter! Zu Gast ist Anita Graser und es wird um Open Science in der Mobilitätsforschung gehen.

LVs mit Open Science-Bezug

Hier gibt es eine kurze und schnörkellose Übersicht über Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2014 an der Karl-Franzens Uni Graz, die für Open Science relevante Themen behandeln. Wer noch mehr gefunden hat, einfach hier als Kommentar posten oder per mail an openscience [et] oehunigraz.at schreiben und wir nehmen sie in diese Übersicht auf. Vielen Dank!

Name Inhalt
Fakultätsweites Basismodul: Digitale Geisteswissenschaften Digitale Geisteswissenschaften (Digital Humanities) sind ein sich international etablierender Wissenschaftszweig, dem sich zunehmend Forscherinnen und Forscher geisteswissenschaftlicher Provenienz zugehörig fühlen.
Verbände, Zeitschriften, Studiengänge und Professuren machen den Wissenschaftszweig zu einer eigenständigen Wissenschaftsdisziplin. Die ForscherInnen dieser Disziplin suchen nach digitalen Lösungen für geisteswissenschaftliche Forschungsprobleme und interessieren sich für die Auswirkungen elektronischer Informationstechnologien auf die Geisteswissenschaften.Themen der Lehrveranstaltungen im Überblick:
– Was ist das Internet?
– Was (und wie) finden GEWIs im Internet?
– Literatur digital verwalten
– Digitales Wissensmanagement
– Rechtliche Probleme
– Cyberscience
– Medienrevolutionen
– Textverarbeitung
– Dateien und Dokumente: Formate, Sicherung, Dokumentation
– Textuelle Methoden
– Visualisierungen
– Ausblick: Studienangebote und Berufsfelder
Digitale Archive (OAIS) Durch die Digitalisierung der Editionstechnik in den letzten Jahren hat sich ein grundlegender Wandeln in der Editionswissenschaft vollzogen: Nicht nur ein neues, digitales Publikationsmedium trat an Stelle des Papiers, sondern neue Formen der Analyse, der Erschließung, der Semantisierung, der Recherche sowie der Produktion von multiplen Repräsentationsformaten aus einer Editions(text)quelle wurden denkbar.Sogenannte Asset Management Systeme bieten die entsprechenden IT-infrastrukturellen Voraussetzungen für Digitale Archive, die sinnvollerweise die Verwendung unicodefähiger, offener, XML-basierter Datenformate implizieren. Um Bearbeitungs-, Ingest- und Migrationsabläufe – allgemein Workflows – innerhalb von digitalen Archiven zu standardisieren wurde das Open Archival Information System Reference Model 2002 als ISO-Norm eingeführt. Gedächtnisorganisationen wie Museen, Archive und Bibliotheken werden auch in Zukunft Papier aufbewahren. Es treten lediglich neue Aufzeichnungsformen hinzu, die die Alten keineswegs vollständig verdrängen werden. OAIS versucht die klassischen archivischen Arbeitsfelder zu erfassen, definiert sie aber in ihren Teilaufgaben und Arbeitsabläufen unter dem Blickwickel der Bedürfnisse digitaler Archivierung neu.Diese Lehrveranstaltung gibt einen angewandten Überblick über die gegenständlichen logistischen und systembezogenen Aspekte dieser Themenkreise.
Rechtliche Aspekte des Internet und Neuer Medien Das Internet ist längst ein fixer Bestandteil des privaten, studentischen und beruflichen Alltags. Suchmaschinen, Informationsdienste, Internetplattformen und soziale Netzwerke werden von Millionen von BenutzerInnen ebenso selbstverständlich genutzt wie elektronische Publikationsformen.
Dennoch sind die rechtlichen Rahmenbedingungen, gerade für die Verwendung und Veröffentlichung digitaler Quellen in Lehre und Forschung oft unzureichend und bringen erhebliche Einschränkungen mit sich.Die Lehrveranstaltung widmet sich dem österreichischen rechtlichen Rahmen und behandelt Urheberrecht, Datenschutz, aber auch Themen wie Computersicherheit und ethische Fragen aus einer praktischen BenutzerInnen-Perspektive.
Außerdem finden auch internationale Rechtstexte (wie EU Richtlinien, UNESCO Guidelines und Rechtslagen der Nachbarländer), sowie alternative Publikationsformen wie Open Access und Creative Commons Beachtung.
Wissenschaftskommunikation und Projektmanagement Themenschwerpunkte in diesem Semester sind zwei Projekte:
Science Slam und Lange Nacht der Forschung.
@ Science Slam: im Rahmen dieser Lehrveranstaltung erarbeiten die Studierenden einen dreiminütigen Kurzvortrag aus ihrem Forschungsbereich für eine breite Öffentlichkeit. Dieser Vortrag kann an einer im Anschluss an die Lehrveranstaltung stattfindenden Veranstaltung (die auch im Rahmen der LV organisiert wird) vor Publikum präsentiert werden.
@ Lange Nacht der Forschung: Mitarbeit bei der Organisation von Stationen (Molekulare Küche) bei der Langen Nacht der Forschung am 4.4.2014

OSiA3 – Open Science in der Forschung

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Science is great, open it (open science), CC by-sa, by Martin Clavey

In der dritten Folge des Open Science in Aktion Podcasts geht es um Open Science in der Forschung.

Zu Gast ist Peter Kaker. Seines Zeichens aktueller Panton Fellow bei der OKFN und Open Science Enthusiast, der sich auch in seinen wissenschaftlichen Arbeiten mit Open Science befasst.

Im Gespräch erfahrt ihr wie der Umgang mit offener Wissenschaft in der Praxis von statten geht, was es mit dem Panton Fellowship auf sich hat und warum die OKFN eine gute Adresse ist, wenn man sich mit Offenheit in der Wissenschaft und anderen Gebieten, auseinander setzt.

Wir wünschen euch wie immer viel Spaß beim Hören!

Aufnahmedatum: 29. Januar 2014

Shownotes

00:00:00 Anmoderation

00:01:11 Gastvorstellung
Peter Kraker, auf Twitter;
Know Center, Panton Fellowship, Open Knowledge Foundation;
Publikationen von Peter Kraker, Dissertation: Visualizing Research Fields based on Scholarly Communication on the Web (2013);
Mendeley;

00:03:33 Open Science in der Praxis
Github, Repository, Open Science;
NDA, Impact Factor;
Altmetrics;
Paper: The Case for an Open Science in Technology Enhanced Learning (2011), Open Access, Open Data, Open Source, Open Methodology;
Blog von Peter Kraker;
Zwerge auf den Schultern von Riesen (“Standing on the shoulders of giants.”);

00:18:37 Panton Fellowship
pantonprinciples.org, Panton Fellowship, My objectives as a Panton Fellow;
It’s the economy, stupid;
Open Knowledge Foundation Österreich, Open Science Meetup Wien (Dezember 2013), Video von der Podiumsdiskussion: Wissenschaft im Wandel in Graz (Oktober 2013);

00:25:15 Open Knowledge Foundation
Rufus Pollock, Open Science Gruppe in der OKFN, Open Science Gruppe in AT; openscienceASAP.org, monatlicher Sum Up;
OANA, FWF;
OKFest 2014 in Berlin;
OKFN Science Blog;

00:30:27 Warum Open Science?

00:32:31 Abmoderation
alle weiteren Infos zum Podcast;
Danke an die ÖH Uni Graz für die Unterstützung;

In 2 Wochen zu Gast: Guido Blechl, Juan Gorraiz und Paolo Budroni von der Uni Wien. Es wird um das Thema Open Access gehen.

Video zu Podiumsdiskussion “Wissenschaft im Wandel: Ist Open Science die Zukunft?”

Die Podiumsdiskussion Wissenschaft im Wandel: Ist Open Science die Zukunft? kann nun nachgesehen werden.

An dem Abend diskutierten WissenschaftlerInnen aus Österreich über den Status Quo der Wissenschaft, und ob bzw. wie offene Wissenschaft positiv beitragen kann. Mit dabei unter anderen Christoph Kratky (ehemaliger FWF-Präsident) und Peter Kraker (OKF Panton Fellow).