Open Science Sum-Up September

Das ist die erste Ausgabe unseres Open Science Sum-Ups. Wir wollen in monatlichem Abstand einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen und Ereignisse im vielfältigen Themenkomplex von Open Science geben. Dazu gibt es eine Vorschau auf Veranstaltungen und Termine des nächsten Monats. Es schreiben abwechselnd Stefan Kasberger, Christopher Kittel, Peter Kraker und Matthias Fromm (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge).

Der Sum-Up folgt im Groben der Struktur: Rückschau, Vorschau und individuelle Projekt-News. Vom Format her haben wir uns bei Quartz bedient, die uns mit ihrem Daily Brief als Vorbild dienen. Wir wollen nicht nur auf punktuelle Ereignisse eingehen, sondern eher langfristige Entwicklungen nachzeichnen. Anregungen, Links und Wünsche in dieser Richtung können gerne an uns gesendet werden.

Was gab’s im letzten Monat?

Von 16. bis 18. September fand eines der größten Events zu Open Knowledge statt: die OKCon (eng). Die alle zweijährliche Konferenz war diesmal in Genf, und hatte als Schwerpunktthema Open Data und Development. Das überwältigende Programm lässt sich kaum zusammenfassen, der Blog und die Videos jedoch geben tolle Eindrücke zu Inhalten, Gästen und Debatten.

Stefan Kasberger war zu Gast beim Open Science Radio in Berlin. Das Gespräch drehte sich um die Situation von Open Science in Österreich. Gesprochen wurde ebenfalls über das Open Science Projekt.

Christian Heise von der Open Knowledge Foundation wirft einen Blick zurück auf die Hamburger Open Access Tage 2013. Er fasst 10 Punkte zusammen, die er für die Entwicklung von Open Access in Deutschland als wichtig erachtet.

Für Aufruhr in genau diesem Feld sorgte eine vorgetäuschte Krebsmedikamenten-Studie (eng), welche die Qualität von Open Access-Journals (eng) angriff. Andere Meinungen (eng) sehen den tatsächlichen Kritikpunkt bei mangelhaften Peer-Review Prozessen (eng).

Was passiert Spannendes im Oktober?

Von 21. bis 27. Oktober findet die Open Access Week (eng) statt. Aus aller Welt beteiligen sich Institutionen mit Präsentationen, Seminaren, Workshops, Diskussionen und Konferenzen beteiligen.

Am 21. Oktober diskutieren ExpertInnen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft an der Uni Graz über Wissenschaft im Wandel, und stellen sich der Frage: Ist Open Science die Zukunft?

Ebenfalls in dieser Woche, von 23. bis 27. Oktober, findet in Graz das Elevate-Festival statt, eine einmalige Mischung aus Musik und Diskurs. Das innerstädtische Festival steht dieses Jahr unter der Frage “Open Everything?”, und kann mit aufregenden KünstlerInnen und hochkarätigen Gästen aufwarten. Die Elevate-Awards werden dieses Jahr zum zweiten Mal verliehen, man darf gespannt sein!

Neuigkeiten zu unseren Projekten

Auf der Open Science-Plattform beginnt ein Interdisziplinäres Praktikum (IP), das sich schwerpunktmäßig mit der Seltenen Erde Neodym beschäftigt. Das IP ist auch ein kleiner Testlauf für openscienceASAP.

openscienceASAP Newsletter abonnieren

Wissenschaft im Wandel: Ist Open Science die Zukunft?

Zum Kick-Off des Projektes Open Science @ Uni Graz veranstalten wir am 21. Oktober an der Uni Graz eine Podiumsdiskussion zu Open Science.

Der Ruf nach mehr Offenheit in der Wissenschaft ist nicht zu überhören. Im Zuge stark gestiegener Lizenzkosten für Zeitschriften werden freie Zugänge zu wissenschaftlicher Literatur (Open Access) derzeit auf allen Ebenen diskutiert und implementiert. In einigen Disziplinen hat sich die Freigabe von Forschungsdaten (Open Data) zur besseren Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse bereits etabliert. Andere Konzepte wie ein offenes Peer Review stecken noch in den Kinderschuhen.

Zum Start des Projektes Open Science @ Uni Graz sollen daher zusammen mit Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und Unternehmer*innen folgenden Fragen nachgegangen werden: Welche Potentiale ergeben sich für die Wissenschaft durch gesteigerte Offenheit? Welche Risiken birgt Open Science? Wie werden sich wissenschaftliche Prozesse im Rahmen von Open Science verändern?

Nähere Infos gibt es auf der Veranstaltungs-Seite.

Podiumsdiskussion “Wissenschaft im Wandel: Ist Open Science die Zukunft”

Datum: 21. Oktober
Ort: Heinrichstraße 36, HS 11.03, 8010 Graz
Opening: 18:45 Uhr
Start: 19 Uhr

Diskutant*innen

Christoph Kratky: Ehemaliger FWF Präsident und Forscher im Bereich Strukturbiologie
Reinhart Willfort: Unternehmer und Lehrender im Bereich Innovations- und Wissensmanagement
Peter Kraker: Forscht zum Thema Open Science am Know Center sowie OKF Panton Fellow
Lisa Schilhan: Open Access Beauftrage an der Universitäts Bibliothek Graz
Günter Getzinger: Forscher und Lehrender im Bereich Science und Technology Studies am IFZ

Links

Erster Kurs der Uni Graz auf dieser Plattform startet (IP Neodym)

Diese Woche beginnt das IP “Das Netzwerk der Seltenen Erden am Beispiel Neodym” im Zuge des Umweltsystemwissenschafts-Bachelor an der KF Universität Graz.

Ob nun Perspektiven der Ressourcenökonomik, umwelttechnische Fragen, Neodym und Seltene Erden im öffentlichen Diskurs, oder Untersuchung von Rohstoff- und Produktnetzwerken – Seltene Erden bieten eine Vielzahl an Betrachtungsebenen an und haben eine spannende Zukunft vor sich. Sie werden in vielen zukunftsträchtigen Bereichen verwendet, wie z.B. in erneuerbarer Energieerzeugung, Elektro- und Hybridfahrzeugen und Kommunikationstechnologien. Die Konzentration auf wenige Anbieter und ein aufwendiger Extraktionsprozess machen Seltene Erden aus politischer und ökonomischer Sicht kritisch und besonders relevant.

In diesem IP wird anhand eines konkreten Produkts die ökonomische, ökologische, technische und strukturelle Bedeutung der Seltenen Erde Neodym untersucht. Das Metall nimmt aufgrund seiner elektromagnetischen Eigenschaften eine zentrale Rolle für Elektroantriebe und Energieerzeugung in z.B. Windkraftwerken ein. In geringen Mengen wird es auch in Smartphones und anderen elektronischen Geräten verbaut, was in Summe allerdings auch zu hoher Nachfrage führt.

Es wird der Weg von der Gewinnung bis in die Hand des Endverbrauchers auf unterschiedlichen Ebenen mittels Methoden aus Umwelt- und Verfahrenstechnik, Wirtschaftsgeographie, Ressourcenökonomik und Netzwerktheorie betrachtet und analysiert. Bestehende Netzwerke, strukturelle Verflechtungen und komplexe Zusammenhänge rund um Neodym werden mit quantitativen und qualitativen Methoden untersucht.

Ablauf und Inhalte

Nach dem allgemeinen Einführungsteil im Oktober wird in vier Gruppen an spezifischen Fragestellungen gearbeitet, und die interessantesten Zwischenschritte hier einfach und kurz zusammengefasst. Weiters wird es eine Zwischenpräsentation, eine Endpräsentation und einen Endbericht geben, welche kontinuierlich ausgetauscht werden. So ist es möglich, über die unterschiedlichen Schwerpunkte hinweg einen Überblick zu behalten, den wir gerne mit der Öffentlichkeit teilen wollen.

Da ein IP besonders vom Austausch unter den Gruppen lebt und den unterschiedlichen Zugängen, wird es regelmäßige Treffen über die Gruppen hinweg geben. Das soll aber in erster Linie in einem gemütlichen Rahmen in einem Restaurant oder Lokal stattfinden und nicht als ein formales Treffen. Die Einladungen werden über die LV-Mailingliste abgewickelt.

Erster Uni Graz Kurs auf dieser Plattform

Die Lehrveranstaltung wird auch der erste Kurs sein, welche von einer kompletten Gruppe (17 StudentInnen) auf dieser Plattform abgewickelt und veröffentlicht wird. Ob nun Datenschnipsel, nach denen lange gegraben wurde, eine Zusammenfassung von Medienberichten oder sonstige Erfahrungen und Erkenntnisse die während dem IP gemacht werden – sie alle sollen unter einen offenen Lizenz veröffentlicht und allen zugänglich gemacht werden.

Wir freuen uns schon sehr auf das IP – auf die Zusammenarbeit auf dieser Plattform und dem Vermitteln von offenen Praktiken und Kommunikation in der Wissenschaft an die TeilnehmerInnen sowie den Lehrenden. Hier sei gesagt, dass dies auch für uns ein kleines Experiment ist. Wir stehen immer für Fragen oder bei Problemen zur Verfügung – also bitte nicht zögern uns zu kontaktieren.

Um den Einstieg möglichst einfach zu gestalten, werden wir in den nächsten beiden Wochen Schritt für Schritt Tips und Anleitungen für diese Plattform (WordPress) und andere verwendete Technologien wie Etherpads und Slideshare veröffentlichen. Nähere Infos sind im Menü unter Courses -> IP Neodym zu finden.

Links

OKFN MeetUp zu openGLAM am 3. September in Graz

Die Open Knowledge Foundation Österreich lädt die Grazer bzw. österreichische Open- sowie Kunst- und Kultur-Szene am 3. September 2013 zum OKFN MeetUp ein. Das Thema wird – in Zusammenarbeit mit dem Joanneum Research – openGLAM sein.

Wann: Dienstag 3. September 2013, 18.00 Uhr

Wo: Joanneum Research, Leonhardstraße 59, Konferenzsaal im 1. Stock (Karte)

Dabei wird sowohl die OKFN Österreich vorgestellt (vergangene und zukünftige Aktivitäten und Ziele), als auch das brandaktuelle Thema openGLAM behandelt und diskutiert. Der Abend wird zusammen mit dem Joanneum Research organisiert und klingt gemütlich bei Speis und Trank im Thomawirt aus. Details siehe hier.

openGLAM AT

openGLAM Österreich

openGLAM
openGLAM steht für das Öffnen von Wissen aus Gallerien, Bibliotheken, Archiven und Museen. Durch einen freien Zugang zu den Daten werden kulturelle Inhalte für alle Menschen erreichbar, stimulieren die Interaktion mit den Kulturgütern und ermöglichen somit auch die Generierung von neuem Wissen. Dies wird besonders durch die neue PSI Richtlinie der EU gefördert, welche jetzt auch Bibliotheken, Museen und Archive beinhaltet.

Die erst vor kurzem gegründete openGLAM Arbeitsgruppe der OKFN-AT hat dazu eine eigene Mailingliste angelegt, um die Community dazu zu vernetzen und das Thema voran zu bringen.

Agenda:

18.00 Willkommen zum ersten OKFN Österreich MeetUp
Begrüßung von DI Dr. Heinz Mayer und DI Werner Haas von Seiten JOANNEUM RESEARCH – DIGITAL
18.05 Vorstellung OKFN-AT (2013/2014):
Ziele – Aktivitäten – Mitgliedschaft & Partner werden
18.20 Die Arbeitsgruppen der OKFN-AT stellen sich vor (& Einladung zur Teilnahme).
18.40 Impulsvortrag zu openGLAM von Bernhard Haslhofer
18.55 kurze Lightning Talks rund um offenes Wissen in Kunst und Kultur (openGLAM)
1. Lightning Talk “Vorstellung von Kultur-Projekten bei JOANNEUM RESEARCH – DIGITAL” von DI Harald Mayer
2. Lightning Talk “Presto4U Coordination Action und PrestoCentre: Wissensplattform für Archivierung digitaler audiovisueller Medien” von DI (FH) Werner Bailer
3. Lightning Talk “EEXCESS – Enhancing Europe’s eXchange in Cultural Educational and Scientific Resource” von DI Silvia Russegger
4. Lightning Talk “Graz Wiki” von Martin Brunner
19.15 WeltCafe zu openGLAM
20.00 Ausklang im Thomawirt: Essen ala Carte und Bar

Anmeldung: Um die Planung zu vereinfachen bitte davor bei dem Event auf MeetUp.com anmelden oder eine Email an info [ett] okfn dot at senden (man darf aber natürlich auch spontan vorbei kommen).

Joanneum Research, Leonhardstraße 59, Graz

Größere Karte anzeigen

What can we do for you?

Wir haben uns erste Gedanken gemacht, wie man Open Science in die Uni Graz reinbringen kann. Jetzt würden wir gerne von euch wissen, was ihr davon haltet und bitten um deine Wünsche und dein Feedback.

In den nächsten zwei Semestern auf der ÖH werden wir Know How rund um Open Science und Open Educational Resources (OER) weiter geben und versuchen eine Community dazu aufzubauen. Dazu müssen wir aber zuerst einmal wissen, was die Community will, was Spass machen würde, was eine WissenschaftlerIn, StudentIn, jemand aus der Uni-Verwaltung braucht. Kurz: Was Du brauchst.

Open Science

Open Science Logo by gemmerich (CC-BY-SA). OER Logo by UNESCO (CC-BY)

So kommst du ins Spiel: Wir suchen kreativen Input für Veranstaltungen, Inhalte für Workshops sowie Kooperationen und aktive Vernetzung in Graz rund um Open Science und OER.

Studieneingangsphase & Infofolder

In der Studieneingangsphase wollen wir mit kurzen Vorträgen und einem Infofolder zu Open Science und OER möglichst viele StudentInnen erreichen. Dazu suchen wir noch 10-20 Minuten Slots in Lehrveranstaltungen, um eine kurze Einführung geben zu können. Falls du hier irgendwie weiterhelfen kannst wäre uns sehr geholfen.

Workshops

Wir haben vor Workshops selber auszuarbeiten und gemeinsam mit Institutionen, externen Organisationen und Unternehmen an der Uni Graz abzuhalten, die sich auf folgende Fragen konzentrieren:

  • Was brauche ich an Wissen und Ressourcen um wissenschaftlich zu arbeiten?
  • Wie kann die Sichtbarkeit meiner Ergebnisse erhöhen?
  • Wie kann ich die Lehre mit offenen Bildungsmaterialien gestalten?
  • Welche Tools helfen mir bei kollaborativer und offener Forschung?
  • Wie kann ich mein Wissen und meine Werke offen zur Verfügung stellen?

Foto by ciscommunity (CC-BY-NC)

Dazu ein paar konkrete Ideen zum wissenschaftlichen Arbeiten,

  • LaTeX
  • Literaturverwaltung mit Mendeley oder Zotero
  • Versionierung mit Git und GitHub
  • Dokumentation und Wissensmanagement
  • wissenschaftliches Schreiben

zur Veröffentlichung und Sichtbarmachung,

  • Open Access & Open Peer Review
  • Urheberrecht
  • Altmetrics
  • Bloggen mit WordPress
  • Daten veröffentlichen mit Figshare
  • eigene Sichtbarkeit erhöhen mit Social Media: Twitter, Slideshare, Google Plus
  • Verträge und Zweitverwertungsrechte

und zu OER:

  • Urheberrecht & Lizenzen
  • Software, Formate, Datenbanken
  • Umsetzungsmöglichkeiten und Best-Practice Beispiele

Doch die wichtigste Frage: Was möchtest du gerne zur Öffnung Wissenschaft und Bildung lernen und tun? Wir freuen uns auch über Support oder mögliche weitere Ideen zu Workshops.

Uni Graz

Foto by ciscommunity (CC-BY-NC)

Kickoff-Veranstaltung: Podiumsdiskussion Open Science

Für den 21. Oktober 2013 ist schon eine Podiumsdiskussion fixiert. Im HS 11.03 (Heinrichstraße 36, Erdgeschoss, 8010 Graz) ab 19h wird über Open Science gesprochen. Auf jeden Fall vorbeischaun! Mehr Infos folgen noch.

Social MeetUp’s

Diese Treffen sollen einen lockeren Rahmen bieten und einfach nur Spaß machen. Wandern gehen, Besuchen einer Sternenwarte, ein Science Slam oder gemeinsam Siebdrucken sind hier erste Ideen. Wenn du was Spannendes in Graz kennst, immer her damit.

Merchandise / DIY

Hier ist Kreativität gefragt: Worauf könnten wir Open Science Texte und Grafiken platzieren? Hast du vielleicht schon eine Idee für eine Grafik oder kennst du ein passendes Meme um damit T-Shirts, Tragetaschen oder Buttons zu bedrucken?

Vernetzung & Mitmachen

Da wir gerade noch in der Konzeptionsphase sind, suchen wir noch nach Kooperationen zu einzelnen Projekten und Veranstaltungen wie dem Bloggen, Workshops oder von Social Events. Egal ob UnternehmerIn, StudentIn, JournalistIn, BibliothekarIn, ProfessorIn, in der Verwaltung, bei einer NGO oder als Einzelpersonen – melden, Ideen teilen und einbringen ist auch hier gerne gesehen.

Freuen uns schon auf eure Meinungen und Ideen und darauf in den kommenden zwei Semester Open Science in die Uni Graz zu tragen!

Feedback

Am besten ist es, wenn du einen Kommentar unten dran schreibst und so jeder mitlesen und -diskutieren kann. Wir sind aber auch via Email erreichbar:
openscience [ett] oehunigraz dot at