Author Archives: Stefan Kasberger

Angst befüllt das Vakuum und verdrängt das Neue

In diesem Text möchte ich auf die Aussage „Die gesellschaftliche Wirklichkeit geht abseits davon ihre eigenen Wege.“ (Gehlen 1957, S. 34) eingehen, der in Bezug auf das Auseinanderdriften der traditionellen und progressiven kulturellen Strömungen im Kontext der Wissenschaft artikuliert wurde. Die Fragmentierung der Gesellschaft stimuliert all zu schnell Ängste und Dystopien – langsam dahin schleichende und für einzelne zumeist nicht beeinflussbare Prozesse werden gerne missbraucht um das Ende der aktuellen Ordnung fatal an die Wand zu malen. Nicht das die Fragmentierung keine neue Ordnung hervor bringen könnte, doch der logische Schluss, dass die aktuelle Ordnung besser sei als die mögliche zukünftige ist hier oft das Problem, und darauf möchte ich kurz eingehen.

Auf der einen Seite taucht Wissenschaft immer tiefer in ihre Wissensbereiche ein. Das obliegt dem Sinn und Zweck von Wissenschaft, zieht aber negative Folgen nach sich. Viele Menschen können dem Getanen nicht mehr Folgen und durch fehlende Transparenz und Nachvollziehbarkeit wird gezielte Einflussnahme ermöglicht. Beides führt zu Misstrauen und Desinteresse, und weiter gedacht vielleicht sogar zur Infragestellung des Zweckes von Wissenschaft.

Auf der anderen Seite ist Wissenschaft heutzutage so präsent wie nie zuvor. Bereits in Grundschulen wird Physik und Chemie gelehrt, tagelang wird über das Higgs Boson oder dem Sprung aus der Stratosphäre Bericht erstattet und unser Lebensalltag ist durchdrungen von hochtechnischen Gerätschaften – alles Erscheinungen die irgendwie Wissenschaft in sich trägt und somit in die Köpfe der Menschen bringt.

Doch wie gelingt es, die Gefahren zu minimieren und die Chancen zu nutzen in einem sich stetig verändernden Umfeld? Hier nur ein paar Gedanken kurz angedacht: Es macht sich immer gut, sich zu Beginn ernsthaft und geduldig der Frage nach dem Sinn und Zweck von etwas, in diesem Fall der Wissenschaft, stellen. Weiters sollte sich Wissenschaft auf allen Ebenen öffnen um Vertrauen aufzubauen und um Teilhabe zu ermöglichen. Dies ist sowohl für die Gesellschaft wie auch für die WissenschaftlerInnen von Vorteil und bildet die Grundlage für viele weitere Schritte. Wissenschaftliches Arbeiten und deren Ergebnisse (auch die negativen!) sollen in andere Sprachsysteme übersetzt und kommuniziert werden. In verschiedene Kulturräume reinzugehen, sich dem gesellschaftlichen Diskurs zu stellen und dadurch auch sich selber wieder bewusst zu werden können hier Wege sein.

Idealistisch gedacht: Egal ob in Schulen, in Fernsehserien oder in Kulturvereinen, es muss ständig zwischen Wissenschaft und Gesellschaft übersetzt und diskutiert werden. Pragmatisch gedacht muss dies in Abwägung mit den vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten umgesetzt werden.

Und zuletzt drei für mich wichtige Punkte: 1) Der Wissenschaft keine Fähigkeiten zuschreiben die sie nicht erfüllen kann, 2) Raum für andere Denksysteme frei halten und die eigene Wirkkraft fokussieren und 3) eine gewisse Gelassenheit bei all zu wilden Prognosen gegenüber der Zukunft entwickeln.

Literaturverzeichnis

Gehlen, Arnold: Die Seele im technischen Zeitalter, 1957. Rowohlt Hamburg

Aufgabenstellung

Eine Seite über die Kapitel 1 und 2 aus „Die Seele im technischen Zeitalter“ von Arnold Gehlen verfassen.

OKFN MeetUp zu openGLAM am 3. September in Graz

Die Open Knowledge Foundation Österreich lädt die Grazer bzw. österreichische Open- sowie Kunst- und Kultur-Szene am 3. September 2013 zum OKFN MeetUp ein. Das Thema wird – in Zusammenarbeit mit dem Joanneum Research – openGLAM sein.

Wann: Dienstag 3. September 2013, 18.00 Uhr

Wo: Joanneum Research, Leonhardstraße 59, Konferenzsaal im 1. Stock (Karte)

Dabei wird sowohl die OKFN Österreich vorgestellt (vergangene und zukünftige Aktivitäten und Ziele), als auch das brandaktuelle Thema openGLAM behandelt und diskutiert. Der Abend wird zusammen mit dem Joanneum Research organisiert und klingt gemütlich bei Speis und Trank im Thomawirt aus. Details siehe hier.

openGLAM AT

openGLAM Österreich

openGLAM
openGLAM steht für das Öffnen von Wissen aus Gallerien, Bibliotheken, Archiven und Museen. Durch einen freien Zugang zu den Daten werden kulturelle Inhalte für alle Menschen erreichbar, stimulieren die Interaktion mit den Kulturgütern und ermöglichen somit auch die Generierung von neuem Wissen. Dies wird besonders durch die neue PSI Richtlinie der EU gefördert, welche jetzt auch Bibliotheken, Museen und Archive beinhaltet.

Die erst vor kurzem gegründete openGLAM Arbeitsgruppe der OKFN-AT hat dazu eine eigene Mailingliste angelegt, um die Community dazu zu vernetzen und das Thema voran zu bringen.

Agenda:

18.00 Willkommen zum ersten OKFN Österreich MeetUp
Begrüßung von DI Dr. Heinz Mayer und DI Werner Haas von Seiten JOANNEUM RESEARCH – DIGITAL
18.05 Vorstellung OKFN-AT (2013/2014):
Ziele – Aktivitäten – Mitgliedschaft & Partner werden
18.20 Die Arbeitsgruppen der OKFN-AT stellen sich vor (& Einladung zur Teilnahme).
18.40 Impulsvortrag zu openGLAM von Bernhard Haslhofer
18.55 kurze Lightning Talks rund um offenes Wissen in Kunst und Kultur (openGLAM)
1. Lightning Talk “Vorstellung von Kultur-Projekten bei JOANNEUM RESEARCH – DIGITAL” von DI Harald Mayer
2. Lightning Talk “Presto4U Coordination Action und PrestoCentre: Wissensplattform für Archivierung digitaler audiovisueller Medien” von DI (FH) Werner Bailer
3. Lightning Talk “EEXCESS – Enhancing Europe’s eXchange in Cultural Educational and Scientific Resource” von DI Silvia Russegger
4. Lightning Talk “Graz Wiki” von Martin Brunner
19.15 WeltCafe zu openGLAM
20.00 Ausklang im Thomawirt: Essen ala Carte und Bar

Anmeldung: Um die Planung zu vereinfachen bitte davor bei dem Event auf MeetUp.com anmelden oder eine Email an info [ett] okfn dot at senden (man darf aber natürlich auch spontan vorbei kommen).

Joanneum Research, Leonhardstraße 59, Graz

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Introduction into Actor Network Theory

Final presentation about Actor Network Theory (ANT).

In the course Technical English in Human Geography, I choose to use this as a chance to learn a little bit about ANT, invented from Bruno Latour and Michel Callon, and get some insights in the ideas of social constructionism and the thinking of the school of post-structuralism, of which I’ve heard some interesting ideas before.

I’ve never read a whole scientific work about ANT and the concepts related to it before, but were in touch with those ideas through friends and small articles. So fortunately, literature research was not as hard as thought, thankfully to my philosophical phase caused by the Technik Ethik Politik course.

The most interesting ideas of ANT for me were the deconstruction of social constructionism and the network perspective on interaction between nature, technology and society – at least the attempt to do both by the use of a neutral language.

So right now, there is still a lot to read and think about ANT, cause I don’t have the feeling that I really understand it. But all after all, I see the opportunity to learn more about scientific practice and society through the engagement in ANT, so hopefully I will use it in future.

The slides are also available on the course GitHub repo.

Mit Open Design textile Lautsprecher und Tragetaschen basteln

Im Zug der Open Week Graz #3 wurde von Magdalena Reiter eine Einführung in Open Design gegeben. Zusammen wurden Lautsprecher genäht und Tragetaschen gebastelt. Hier nun eine kurze Zusammenfassung und die nötigen Quellen zum Nachmachen.

Der Workshop wurde von Magdalena (@maxdalenareiter) aus Linz gehalten. Um ein bisschen die Idee dahinter und deren Prinzipien zu verstehen, gab es zu Beginn einen kleinen Theorieteil in dem auch die doch schon weit zurückgehenden Wurzeln der Idee gezeigt wurden (wp: Enzo Mari). Open Design bezeichnet im Allgemeinen die Entwicklung von Produkten, Maschinen, und auch Kunst, unter Verwendung öffentlich geteilter Designkonzepte. Auch Werkzeuge, Hard- und Software sowie Informationen sind offen zugänglich (mehr: wikipedia (en)).

Magdalena stellt einige aktuelle DesignerInnen vor, die die Open Design Bewegung stark beeinflussen, wie Greg Saul (z.B. Sketch Chair), Ronen Kadushin oder Van Bo Le Mentzel (Hartz IV Möbel). Magdalena stellte auch ein paar aktuelle Projekte von ihr vor, wie Cittadellarte im Grazer Kunsthaus, oder Familie Binder, eine Kollektion von Möbeln, die mit Kabelbindern zusammengehalten werden.

Open Design Workshop Foto

Besonders das Schaukelseepferd fand große Begeisterung:


rocking seahorse from collective ika on Vimeo.

Lautsprecher nähen

Dann ging es ans Praktische. Zuerst wurde aus Kupferdraht ein spiralförmiger Lautsprecher auf ein Stück Stoff genäht, gestickt oder geklebt. Dieser wird dann ein die ausgebaute Elektronik eines anderen Geräts angeschlossen. Magnete im Zentrum der Spirale verstärken die Schwingungen. Der Lautsprecher als Ganzes kann dann in ein Kissen, Kleidung oder ähnliches eingenäht werden und von jedem MP3-Player bespielt werden.

Textile Lautsprecher

Wer selber einen Lautsprecher nähen möchte am besten die verschiedenen Anleitungen ansehen: Von Hannah Perner Wilson ( 1, 2 ) oder von Jess Rowland aus Papier, mit mehreren Spiralen hintereinander geschaltet. Auch aus Papier, speziell fürs iPhone, und als Verstärker. Die Materialien kosten zusammen ca. 10 €.

Anleitung Open Design Handtasche

Tragetaschen nähen

Am Freitag gab es noch einen spontanen Taschen-Näh-Workshop, bei dem nach der Anleitung von noin (pdf)Taschen gefertigt wurden. Ausgangsmaterial waren dabei Planen.

Folien Handtaschen

Außerdem hat Magdalena auf ein paar Plattformen hingewiesen, auf denen Bauanleitungen, Modelle und andere hilfreiche Dinge gesammelt werden (siehe Links).

Links

In Österreich ist Open Design vor allem in Oberösterreich ein Thema und wird dort durch die CREATIVE REGION Linz & Upper Austria unterstützt und gefördert. Auch die Open Commons Region Linz trägt stark zur Weiterentwicklung bei.

Vorstellen des IP’s Netzwerk der Seltenen Erden vor CuKo

Präsentation des Konzeptes zur Lehrveranstaltung Das Netzwerk der Seltenen Erden am Beispiel von Neodym.

Dieses Konzept für das Interdisziplinäre Praktikum (IP), welches im Wintersemester 2013/14 an der Karl Franzens Universität statt finden soll, wurde am 11. April von Christopher Kittel und Stefan Kasberger gegenüber der Curricula Kommission vorgestellt.

Die Präsentation gibt es hier zum Download.