Open Science Sum-Up April

Der monatliche Open Science Sum-Up ist eine Zusammenfassung des vergangenen Monats und bietet eine kleine Aussicht ins nächste hinein: Weltweit, in Österreich, in Deutschland und zu openscienceASAP.org.

Das letzte Monat im Rückblick

Große Aufmerksamkeit hat es in den letzten Tagen rund um Elsevier und deren Preisgestaltung gegeben. Timothy Gowers hat mittels Freedom-Of-Information-Act Anfragen Zahlen zu den Ausgaben britischer Bibliotheken für Subscription-Abos von Elsevier erhalten. Diese zeigen eine sehr ungleich verteilte Kostenpolitik und starke Anstiege in den letzten Jahren. Michelle Brook von der OKFN beließ es nicht dabei, und hat zu weiteren Verlagen wie Wiley, Oxford University Press und Springer angefragt.

Eine Studie über Publikationen bei Megajournals ging den Fragen nach, warum dort eingereicht wurde, welche Publikationen es waren, die Finanzierung der APC’s und ob die AutorInnen in Zukunft wieder dort veröffentlichen würden. Was ein Megajournals ist beschreibt hier Peter Binfield.

Die Community hinter dem Open Access Button sucht auf Indiegogo Leute die den Ausbau des Tools finanziell unterstützen möchten. Zückt die Kreditkarten!

Mit “Bürger schaffen wissen” ist speziell für Deutschland nun eine Citizen Science Plattform an den Start gegangen und freut sich sicher über neue Projekte. Die Plattform richtet sich besonders an Schulen, und bietet auch an bei der Projektentwicklung mitzuhelfen.

Ein Buch speziell zur Umsetzung von reproduzierbarer Forschung erscheint, und ist auch zum freien Download verfügbar. Inhaltlich liegt der Fokus bei hilfreichen Werkzeugen wie Cloud Computing oder Data Repositories, und diskutiert auch rechtliche Aspekte.

Wer mit Daten und statistischer Software arbeitet ist irgendwann schon mal mit dem Thema Reproduzierbarkeit in Berührung gekommen. Hier hat R einen sehr wichtigen Beitrag geleistet, genauso wie iPython, welches es jetzt in Version 2.0 gibt.

Auch die National Science Foundation setzt sich mit Zitations- und Attributionsfragen auseinander, und veröffentlicht einen Call for Proposals für Zitationsempfehlungen von Daten und Sourcecode.

Das EU-FP7-Projekt FOSTER (Facilitate Open Science Training for European Research) bittet um Beiträge, um einen Schaukasten mit Open Access, Open Data und Open Science aufzubauen. Der Call for Content wird dauerhaft offen sein.

Material von der Konferenz “Opening Science to Meet Future Challenges” ist nun online, es gibt Videos und Präsentationen.

ContentMine ist ein Projekt vom Shuttleworth Fellow Peter Murray-Rust, das es sich zum Ziel gesetzt hat 100 Millionen Fakten aus wissenschaftlicher Literatur zu extrahieren. Dazu wird er im Juni auch nach Österreich kommen.

Die Paris-Lodron-Universität Salzburg unterzeichnet Berliner Erklärung und veröffentlicht Open Access-Policy. Sie ist somit die 6. Institution in Österreich mit einem Open Access Leitbild.

Der FWF hat seinen Jahresbericht veröffentlicht und beinhaltet auch einen kleinen Review ihrer Open Access Aktivitäten im Jahr 2013. Einiges hat sich bewegt und die Maßnahmen lassen auf ein gutes Jahr 2014 hoffen.

Schlechte Aussichten scheint es dagegen für die Finanzierung von Wissenschaft aus Stiftungen in Österreich zu geben. Die WU Wien hat sich das Umfeld angesehen und Barrieren bei der steuerlichen Absetzung und der Gründung einer Stiftung, sowie eine fehlende Großspenden-Kultur als Gründe angegeben.

Im Rückblick zum Workshop “Wikipedia meets University” gibt es Zusammenfassungen und Links der Sessions. Es wurde der Frage nachgegangen, welche Chancen und Herausforderungen sich im Universitätsalltag durch Wikipedia ergeben.

Ein Blick nach Vorne

Gerade findet die re-publica in Berlin statt – die größte größten Social-Media-Konferenz Europas. Am Wochenende vor der Konferenz gab es bereits einen Youth Science Hack Day und auch währende dem Festival gibt es immer wieder Sessions zu Wissenschaft und Offenheit.

Am 20. und 21. Mai findet der Open Commons Kongress 2014 in Linz statt. In verschiedenen Tracks gibt es auch Sessions zu OER-Lehrbüchern, Bildung in der Netzwerkgesellschaft, und zu Open Science.

Die International Conference for E-Democracy and Open Government 2014, kurz CeDEM, findet vom 21. – 23. Mai wieder in Krems an der Donau-Universität statt. Und: Das damit verbundene Journal of e-Democracy and Open Government sucht noch Publikationen für die nächste Spezial-Ausgabe zu Open Government Data and Open Policies.

OpenSym2014, ein Event rund um das Thema Open Collaboration, findet von 27. – 29. August in Berlin statt. Es geht um Free/Libre/Open Source, Daten, OER, IT-getriebene Innovation und Wikis.

Die erste Juni Woche in Wien ist vollgepackt mit spannenden Terminen: Peter Murray Rust ist beim FWF und spricht über Content Mining, zum gleichen Thema wird es auch einen Workshop am ISTA geben. Ein Hackathon im Metalab setzt sich mit praktischen Fragen auseinander. Abgerundet wird das Ganze mit einem OKF-AT Open Science MeetUp. Genaueres gibt es in Kürze hier und auf okfn.at!

Unsere Projekte

Bei Open Science in Aktion gibt es zwei Beiträge aus Graz: Zuerst sprach Lisa Schilhan über Open Access an der Karl Franzens Universität, danach Karl Voit über Open Science bei seiner Dissertation. Auch das befreundete Open Science Radio hat wieder was gemacht, dieses Mal zu kollaborativem Arbeiten.

Für alle GitHub User: Unser Sum Up wird zum leichteren Verteilen jetzt auch auf unserem Lieblings-Repository geteilt. So können leichter Korrekturen gemacht, oder neuer Inhalt (wie z. B. Übersetzungen) gemacht werden.

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Open Science Sum-Up März

Der monatliche Open Science Sum-Up ist eine Zusammenfassung des vergangenen Monats und bietet eine kleine Aussicht: Weltweit, in Österreich, in Deutschland und zu openscienceASAP.org.

Das letzte Monat im Rückblick

Zukünftig sollen auch Software und Rohdaten die verdiente Würdigung erfahren und einfach auffindbar sein. Beides zitierbar machen, dazu haben sich Figshare, das Mozilla Science Lab und GitHub zusammen geschlossen. Wie das am besten geht, dazu wurde auf GitHub diskutiert. Weitere Kriterien für eine erfolgreiche Umsetzung sind Versionierung, Qualitätssicherung, Nachvollziehbarkeit, Wiederverwendbarkeit und persistente Identifikatoren, so das GeoForschungsZentrum.

Die beiden Open Research Data Projekte DataBib und r3data.org schliessen sich zusammen um wissenschaftliche Daten-Repositories einfach auffinden zu können. So sollen mehr innovative Features entwickelt werden und die Nachhaltigkeit der Idee gesichert werden.

DNAdigest setzt sich für das Teilen von genomischen Daten ein – und hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Das erhoffte Geld soll dabei für verschiedene Community-Aktionen (Edithons, Hackathons u.ä.) genutzt werden.

Open Science 2.0 öffnet den Weg zur Kommerzialisierung des Wissens. Philip Mirowski greift dazu in der FAZ Effizienz und infrastrukturelle Aspekte heraus. Es existieren jedoch noch andere Denkschulen sowie Aspekte, und so dürfte es nicht lange dauern bis Kommentare folgen.

Auch die Berliner Gazette setzt sich kritisch mit dem Openness-Begriff auseinander, ihr Kommentar differenziert zwischen Offenheit und Offenheit zur Tarnung von Geschlossenheit.

Research Gate bietet nun einen Open Review an. Damit soll über das soziale Netzwerk transparent, offen und in Echtzeit die Qualität gesichert werden, wie in einem ersten Fall aus der Stammzellenforschung schon gezeigt wurde.

Einen Testlauf für Peer Review mit Twitter und Storify hat Robin Wharton durchgeführt. In ihrem Fall einer Online-Hybrid-Klasse helfe das auch der digitalen Alphabetisierung.

“79% der Befragten sind der Ansicht, dass die Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung kostenlos im Internet zur Verfügung gestellt werden sollten.” Diese und weitere Ansichten der europäischen BürgerInnen wurde in einer aktuellen Studie der EU erhoben. Österreich nimmt bei der Frage jedoch eine Schlussposition ein.

Um den Status in Österreich zu verbessern, wurde eine Petition für eine ausreichende Finanzierung öffentlicher Wissenschaft gestartet. Bisher haben knapp 49.000 UnterstützerInnen unterzeichnet, die Petition läuft noch weiter.

3.400 Euro pro Zeitschrift – das ist der Uni Konstanz zu teuer. Sie kündigt die Lizenzverhandlungen mit dem Wissenschaftsverlag Elsevier wegen dessen “aggressiver Preispolitik” auf.

Wie lang ist zu lang? Überlegungen zu Embargo-Perioden stellt Ben Johnson an, und befindet dass nur wenig gegen Zero-Day-Embargos spricht. Und nein, das hat nichts mit Zero-Day-Exploits zu tun.

Jetzt haben auch BiologInnen einen eigenen Preprint Server – bioRxiv. Der seit November 2013 aktive Service ermöglicht das Onlinestellen von Publikationen, noch bevor diese in Journals veröffentlicht werden. Übernommen wurde die Idee, wie schwer zu eraten ist, von Arxiv.

Einiges an Videos und weiteren Inhalten zu Konferenzen ging diesen Monat online: Die Science Online Conferenz zu Wissenschaftskommunikation im Netz in Raleigh (USA) stellte die Keynotes zum Nachsehen online, die Science 2.0 Conference in Hamburg teilte alle Präsentationen zur Nachschau und die FOSSGIS 2014 in Berlin hat eigentlich alles veröffentlicht.

Das World Wide Web wird 25. Der Erfinder Tim Berners-Lee formuliert aktuelle Herausforderungen für das WWW und setzt Offenheit, Privatsphäre und den Digital Divide dabei ganz oben auf die Agenda.

Und damit die praktischen Skills nicht verloren gehen: Der Python Guide für Open Data Dateiformate.

Ein Blick nach Vorne

Der Open Commons Kongress 2014 findet vom 20. – 21. Mai in Linz statt und hat auch heuer wieder einen Schwerpunkt zu Wissenschaft und Bildung. Neben zahlreichen anderen Talks und Workshops wird es sich um Open Science in Österreich, Open Educational Resources und Open Education drehen.

Das Programm der re:publica vom 6. – 8. Mai in Berlin ist online und bietet wieder eine Menge an Inhalt rund um das Web und dessen gesellschaftlichen Auswirkungen an. Open Science und Open Data ist in diversen Talks enthalten, und es gibt sogar eine eigene Open Science Subconference.

Im Juni wird Peter Murray-Rust einen Wien-Besuch absolvieren. Geplant sind – in Zusammenarbeit zwischen OKF-AT und FWF – Events rund um Content Mining und Open Science. Stay tuned!

Unsere Projekte

Version 2 der Open Source Visualisierung Head Start wurde veröffentlicht. Die Visualisierung wurde grundlegend überarbeitet und mit einem Preprocessing-System ausgestattet.

Open Access an der Uni Wien sowie Open Source und Open Data in der Mobilitätsforschung, das waren die Themen im Open Science in Aktion Podcast im letzten Monat. Und wenn man schon beim Thema ist, muss auf die geniale Folge des OpenScienceRadio zu Reproduzierbarkeit verwiesen werden.

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Gemeinsam für offenes Wissen an den Grazer Hochschulen

Das Projekt “Open Science @ Uni Graz” hat mit der Open Knowledge Foundation Österreich und Creative Commons Österreich zwei Initiativen mit an Bord, die sich ebenfalls intensiv mit offenem Wissen beschäftigen.

Etwas verspätet aber doch, dürfen wir von Open Science @ Uni Graz die Zusammenarbeit mit Creative Commons Österreich und der Open Knowledge Foundation Österreich bekannt geben.

Open Knowledge Foundation Logo

Creative Commons Logo

Zusammen mit der ÖH Uni Graz und openscienceASAP soll die Idee von Open Science in die Grazer Hochschulen hinein getragen und die bestehenden Initiativen sichtbar gemacht werden.

Wir freuen uns auf eine spannende Zusammenarbeit.

Open Educational Resources Workshop

Der Open Educational Resources Workshop vom 26. Februar ist vorbei. Hier gibt’s nun die Dokumentation dazu.

Das Projekt Open Science @ Uni Graz hat am 26. Februar 2014 zum Open Educational Resources Workshop eingeladen. Anbei die Dokumentation mit Folien von Martin Ebner und ein paar Fotos.

Bilder der erarbeiteten Ergebnisse gibt es auch noch:

Vielen Dank an alle TeilnehmerInnen und an Martin Ebner (@mebner), und auch an die ÖH Uni Graz für die Finanzierung des Workshops.

Bei Interesse an einem weiteren Workshop zu diesem oder ähnlichen Themen einfach an openscience [at] oehunigraz.at schreiben!