Der monatliche Open Science Sum-Up fasst aktuelle Geschehnisse zu Open Science zusammen und gibt einen Ausblick auf nächste wichtige Ereignisse: Weltweit mit Schwerpunkt auf Österreich und Deutschland sowie zu openscienceASAP.
Der letzte Monat im Rückblick
100 Millionen Fakten pro Jahr. Das ist das Ziel von Peter Murray-Rust im Rahmen seines Projekts ContentMine. Warum und wie erklärt er in einem Interview mit dem Standard, das am Rande eines Vortrags- und Workshopprogramms in Wien stattfand.
GitHub bietet nun DOIs für wissenschaftlich genutzte Repositorien an. Damit wird Source Code eindeutig zitierbar. Ein spannender Fortschritt für kollaboratives Arbeiten und Forschen!
Mit dem OpenPolicyNetwork ist ein neues Projekt am Start, welches Initiativen, Projekte und Menschen rund um Openness unterstützt.
In einem Interview mit sparc gibt Timothy Gowers einen Überblick über den neuen Stand der Dinge, nach seiner Aufdeckung der Praktiken von Elsevier. Er betont dabei auch die wichtige Rolle von WissenschaftlerInnen bei Vertragsverhandlungen.
Die Wissenschaftsschranke wurde von Katharina de la Durantaye in Deutschland wieder in die Diskussion gebracht. In ihrer Studie wird ein gehbarer Weg einer Urheberrechts-Reform gezeigt, welche in Bildung und Wissenschaft einfache Nutzung von Materialien ermöglicht.
“Daten teilen ist wie Elektroautos kaufen” meint Benedikt Fecher vom HIIG Berlin – denn beides ist gut für die Allgemeinheit. Doch es gibt noch ein paar Hindernisse, wie z.B. fehlende Anreize und formale Anerkennung.
Der Gedanke “Apps for Everything” hält auch im Bereich Open Access Einzug. Bei openscience.com gibt’s ein Interview mit dem Macher hinter PubChase, Matthew Davis. PubChase ist eine Multiplattform-Anwendung, die es WissenschaftlerInnen (gerade im Bereich der Life Sciences) ermöglich soll, sich für sie relevante Paper empfehlen zu lassen. Das Ganze beruht auf statistischen Berechnungen und Data Mining.
Preprints – Postprints – offene Daten: Ross Mounce fasst in wenigen Schritten den nachvollziehbaren (und gangbaren) Weg zu Open Scholarship zusammen.
Das EuroScientist Magazin wartet in der Mai-Ausgabe wieder mit einem interessanten Thema auf – der alternativen Forschungsförderung. Es werden die zwei Ebenen von Förderungsmechanismen beleuchtet, die überdacht werden müssten: Die Makroebene, wo Forschungs- und Entwicklungspolicies beeinflussen, wohin Förderungen vergeben werden, und die Mikroebene, wo Peer Review bestimmt, wie Förderungen verteilt werden.
Wie funktioniert Open Peer Review, und kann es die Mängel bei der Veröffentlichung klinischer Studien beheben? Mit dieser Frage befasst sich Stephanie Harriman auf BioMed Central und kommt zur Antwort, dass Ärzte auf diese Weise besser fundierte Entscheidungen treffen können. Offener Peer Review helfe auch dabei, den Evaluationsprozess an sich besser zu verstehen.
Arfon Smith erklärt die Ideen hinter dem “Open Journal“. Um den Preprint-Server arxiv herum sollen die nötigen Strukturen für ein vollständiges wissenschaftliche Journal gebaut werden.
Ein Blick nach Vorne
Die ersten Sessions des diesjährigen Open Knowledge Festivals sind online. Schwerpunkte dieses Jahr sind Wissen, Werkzeuge und Gesellschaft als Einflussfaktoren von Wandel.
Stanford bietet einen Kurs zu Open Knowledge an. In diesem freien Online-Kurs gibt es Ein- und Überblicke zu geistigem Eigentum, Geschichte, Wissensmanagement und Publikationswesen, bis hin zu globalen Perspektiven von Verteilungsgerechtigkeit und Entwicklung. Der Kurs startet Anfang September und dauert 13 Wochen.
Open Source in der Pharma-Industrie – kann das funktionieren und falls ja, wie? Über Anreize, Open Source Forschung und mögliche neue Mechanismen wird bei einem Workshop von 16. bis 18. Juli in Italien diskutiert.
Open Science soll an allen Linzer Universitäten verankert werden. Mit dieser Vorgabe lädt der Linzer Wissenschaftsreferent Christian Forsterleitner alle Linzer Hochschulen zu einem Web-Gipfel im Herbst 2014.
Unsere Projekte
Aus aktuellem Anlass gab es einen kleinen Citizen Science Schwerpunkt im Open Science Radio. In der 18. Folge zuerst mit einem Überblick auf Citizen Science. In Folge 20 gibt es ein Interview mit Thorsten Witt, dem Projektleiter hinter der deutschen Citizen Science Plattform buergerschaffenwissen.de. Und in Folge 19 sprach das Open Science Radio mit Alexander Grossmann, einem der Gründer hinter der frisch an den Start gegangenen Open Science Plattform scienceopen.com.
Neue Funktionen gibt es für das Visualisierungstool Head Start. Das Tool soll einen schnellen Überblick über die Literatur ermöglichen, um die initiale Recherche zu erleichtern. Die Timeline wurde überarbeitet, und es sind neue Methoden geplant, Literatur inhaltlich zu analysieren und übersichtlich darzustellen.